Dem ISS e.V. ist es als dem sozialen Zusammenhalt verpflichtetes Institut wichtig, Themen, Ansätze und Konzepte einer sozial-ökologischen Transformation in der sozialen Arbeit zu identifizieren und zu bearbeiten. Gemeinsam mit Akteur*innen der sozialen Arbeit und Sozialpädagogik sollen Handlungsnotwendigkeiten und -möglichkeiten diskutiert und sozial-ökologische Transformationsprozesse angestoßen werden, die zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können. Damit unterstützt der ISS e.V. auch die Verwirklichung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, zum Beispiel im Bereich der Armutsbekämpfung, Geschlechtergleichheit und beim Ausbau der sozialen Infrastruktur.
Eines der Leitmotive des ISS e.V. ist die Förderung sozialer Gerechtigkeit. Um diese gesellschaftliche Herausforderung ganzheitlich wahrnehmen zu können, soll institutsweit ein kritischer Blick auf sozial-ökologische Transformationspotenziale und -prozesse gerichtet werden.
Um zu gewährleisten, dass alle Menschen in Zukunft ihre Bedürfnisse befriedigen und ein würdiges Leben führen können, ist eine sozial-ökologische Transformation unabdingbar.
Eine sozial-ökologische Transformation bezieht ökologische (Verträglichkeit für Natur), ökonomische (Erhalt der Leistungsfähigkeit der Wirtschaft) und soziale Aspekte (Gerechtigkeit zwischen und innerhalb der Generationen sowie globalen Frieden) gleichberechtigt mit ein. Werden diese Aspekte gleichermaßen berücksichtigt, kann von einer nachhaltigen Entwicklung beziehungsweise Nachhaltigkeit gesprochen werden.
Ökologische Krisen nehmen Einfluss auf alle Menschen, zum Beispiel in den Bereichen Gesundheit und Bildung sowie auf Gleichheit, Gerechtigkeit und Teilhabechancen. Sie bedrohen jene am meisten, die in prekären Verhältnissen leben und auf Unterstützung angewiesen sind. In der Krise des Klimawandels zeigt sich beispielsweise, dass Menschen in prekären Verhältnissen, die vergleichsweise wenig zur Klimaerwärmung beitragen (wie durch eine geringere Mobilität), die direkten Auswirkungen (wie durch Naturkatastrophen) sowie auch indirekten Effekte (wie steigende Preisentwicklungen) überproportional stark zu spüren bekommen.
Angesichts dieser besonderen Betroffenheit benachteiligter Gruppen durch ökologische Veränderungen und Krisen ist der dezidierte Blick auf eine sozial-ökologische Transformation für den Erhalt beziehungsweise die Schaffung von sozialer Gerechtigkeit unerlässlich.
1. „Sozial-ökologische Anwaltschaft“
Die Soziale Arbeit kann in ihrer Funktion als „Sozialanwältin“ zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, indem sie sich auch in Rahmen der ökologischen Transformation für langfristige Teilhabegerechtigkeit, beispielsweise durch Hilfe zur Selbsthilfe und präventive Arbeit, einsetzt so-wie aktiv für das Thema der sozial-ökologischen Transformation eintritt.
2. Sozial-ökologische Transformation als fachliches Querschnittsthema
Soziale Arbeit als Ganzes hat sich zukünftig mit der sozial-ökologischen Transformation als fachliches Thema zu beschäftigen. Als multidisziplinäre Herausforderung ist die Bearbeitung notwendigerweise eine Querschnittsaufgabe zwischen unterschiedlichen Disziplinen und bedarf der Integration von Know-How in den Sozialwissenschaften.
3. Bewusster Ressourcenverbrauch
Die Soziale Arbeit kann als Verbraucherin von Ressourcen eine Vorbildfunktion einnehmen, indem Nachhaltigkeitshandeln und -bewusstsein als zentrale Ziele für die Organisationsentwicklung festgehalten werden.